Landwirtschaft auch in der Trockenzeit?
Eigentlich gibt es Wasser genug in Nagasséga - sofern man nur die Summen der jährlichen Niederschläge betrachtet. Aber die sehr ungleichmäßige zeitliche Verteilung führt zu großen Problemen.
In der Regenzeit von Juni bis September jagt häufig ein Wolkenbruch den nächsten, der Lehmboden ist völlig aufgeweicht, die Wassermengen können nur mit Mühe abgeführt werden. In dieser Zeit werden die Felder bestellt und die Früchte können wachsen. In der Trockenzeit herrschen völlig andere Verhältnisse! Acht Monate ohne einen Tropfen Regen sind keine Seltenheit! Schon nach kurzer Zeit sind alle Pflanzen vertrocknet und ein beständiger Wind bläst die letzte Feuchtigkeit davon.
Es gibt vergleichbare Gebiete in der Umgebung mit kluger Bevorratung von Wasserreserven in Zisternen, Teichen und Staubecken. Dort ist es möglich, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und vitaminreiche Beeren auch in der Trockenzeit zu kultivieren. Wir haben uns bei unserem Besuch umgesehen und auch mit Helfern von anderen Organisationen beraten.
Als erste Maßnahme haben wir den Bau einer Zisterne neben der Schule beauftragt. Dort soll in einem Schulgarten einmal Gemüse für die Kinder angebaut werden. Die Zisterne wird unterirdisch angelegt, mit einem dichten Betondeckel versehen und kann ca 40m³ Wasser in der Regenzeit aufnehmen.
Weitere Zisternen an verschiedenen Stellen im Dorf sind in Planung. Untersucht wird auch der Bau eines Teiches, um später vielleicht kleine Plantagen automatisch bewässern zu können.
Das Fernziel ist landwirtschaftlicher Unterricht oder sogar eine eigene Landwirtschaftsschule im Dorf!